DRAMATURGIE – THEATER

CITY OF WHORES

Kollektive Stückentwicklung / Collage
F23, Wien 2021

good evening, everybody! my name is francis, and i’m a shameless whore

Die Leuchtschrift BABYLON, die über dem Eingang des F23 prangt, gibt die Richtung vor: Hier trifft die mesopotamische (trans)-Göttin INANNA auf Francis the Cock-Destroyer, der im legendären Café Rüdiger abhängt. Was hat der Liesinger Straßenstrich mit dem in Zürich zu tun? Die Antwort kommt von Camgirl , die in Izmir auf ein Begräbnis geht. Wir zerstören die WHOREARCHY – die „Hierarchie der Sexarbeit“ – mit Statements an der Stange. Denn das Motto der Show ist: „ES GIBT KEINE SCHEISS HUREN, NUR SCHEISS GESETZE“.

most of the time i spend my time at work with my arm deep in some old man‘s asshole

Inanna’s immense popularity in antiquity must be related in part to the fact that she could reflect not only the best in human nature, but she could also exhibit what is abhorrent, unpleasant, dirty, sinful, terrifying, abnormal, perverse, obsessive, murderous, mad, and violent.

Betty De Shong Meador

Mit Textbeiträgen von: Damien Thorn, Julischka Stengele, Darin Sahin, aaron/nora scherer, pauli, Janoushka Kamin, Helga Amesberger u.a. – sowie Originaltexten aus: Betty De Shong Meador, INANNA. LADY OF LARGEST HEART, University of Texas Press 2000

Team Ausstattung: Alexandru Cosarca, Felix Reutzel, Jovan Glušica, Nikola Marcović

Choreographie: Evandro Pedroni

Lichtdesign: Joe Albrecht

Sounddesign: Stojan Vavti

Tontechnik: Margit Petri

Beratung: Julischka Stengele, Barbara Urbanic aka Stadtblume, Aurelia Burckhardt, Elisabeth Bakambamba Tambwe, Max Halstead

Nach einer Idee von Magda Woitzuck, Natalie Ananda Assmann, Trajche Janushev und Lisa Kärcher in Zusammenarbeit mit Aktivist*innen des Kollektivs RED EDITION – Migrant Sex Worker‘s Group.

Gefördert von: SHIFT.basiskultur und BMKÖS

PRESSESTIMMEN

„Die Performance setzt sich zum Ziel, durch die Prostitutionsarchitektur einer Stadt zu führen und dabei die Hurenhierarchie zu zerstören. Das Bühnenbild verspricht noch mehr: Ein sterngezackter Kreis aus Erde in der Mitte des Raums, der einen Hexenzirkel andeutet, ein Teich mit Schilf und spiegelndem Wasser, in dessen Mitte ein weißer Thron steht, und natürlich eine Polestange. […] Dabei sind die Performer*innen oft vereinzelt, auf der Bühne meilenweit voneinander entfernt. Auch, wenn sie sich zu zweit oder zu dritt gruppieren, verschwindet nicht ihre Isolation. Zusammen kommen nur einige, die im Erdkreis mit Inanna tanzen. Dabei bescheren mir die Performer*innen ein transzendentales Erlebnis. Sie erschaffen eine so tiefe Schönheit, dass die Zeit anhält, wenn mensch sie betrachtet. Sie anzusehen fühlt sich wie die Anbetung von Inanna selbst an.“

Christian Schmacht, MISSY MAGAZINE