DRAMATURGIE – THEATER
GOTT IST NICHT SCHÜCHTERN
von Olga Grjasnowa
Werk X-Petersplatz 2021
Eine Produktion von Nestbeschmutzer & Innen in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
Inszenierung: Susanne Draxler
Bühnenfassung/Dramaturgie: Lisa Kärcher
Bühne: Hawy Rahman
Sounds: Hermann Draxler
Kostüm: Andrea Hölzl
Produktion: Sina Heiss
Hospitanz: Tanja Putzer
Aufführungsrechte bei Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG, Berlin | www.felix-bloch-erben.de
Der Roman “Gott ist nicht schüchtern” von Olga Grjasnowa ist im Aufbau Verlag, Berlin, erschinen.
Mit: Diana Kashlan, Johnny Mhanna
Damaskus / Berlin. Was mit friedlichen Protesten beginnt, entwickelt sich bald zu einem der verheerendsten Kriege der Gegenwart: Dem syrischen Bürgerkrieg. AMAL, eine junge Schauspielerin, die mit ihrem Freund an Demonstrationen in Damaskus teilgenommen hat, findet ihren Namen auf den Listen des staatlichen Geheimdienstes wieder. Von Folter bedroht, muss sie das Land verlassen. HAMMOUDI, ein angesehener Chirurg, muss in Deir az-Zour in den Untergrund gehen, um eine illegale Ambulanz aufzubauen. Unter gefährlichsten Bedingungen versucht er, eine Notversorgung für die Bevölkerung aufrecht zu erhalten.
Einige Jahre später treffen AMAL und HAMMOUDI durch Zufall in Berlin erneut aufeinander…
Olga Grjasnowa erzählt in GOTT IST NICHT SCHÜCHTERN von zufälligen Begegnungen, von inneren und äußeren Wunden, vom Abschied und vom Ankommen. Im bruchstückhaften Bühnenraum von Rahman Hawy navigiert Regisseurin Susanne Draxler die beiden Protagonist*innen durch Zonen von Schutz und Zerstörung, Identität und Intimität, Grausamkeit und Geborgenheit.
PRESSESTIMMEN
„Ein starker, beklemmender Abend.“ Guido Tartarotti, Kurier
„Den Roman (…) kenne ich nicht, aber wenn er nur halb so gut ist wie diese Dramatisierung, dann ist er sehr gut. (…) Susanne Draxler hat eine sehr starke, konzentrierte, reduzierte Arbeit gemacht. Hundert spannende Minuten (…). Johnny Mhanna und vor allem Diana Kashlan, das sind hervorragende Schauspieler (…). Eine Aufführung, die man sich ansehen sollte.“ Heinz Sichrovsky, ORF III, Kultur Heute
„Syrische Flüchtlinge sind gerade nicht mehr das Thema. Wie ein Weckruf wirkt deshalb die Premiere von Olga Grjasnowas GOTT IST NICHT SCHÜCHTERN, (…) einer Bühnenfassung des gleichnamigen, 2017 erschienenen Romans über eine Generation, die einen Systemwandel fordert (…). (…) Auf schlichten Holzpaneelen, die wechselweise als Küchenmöbel, Bett oder Operationstisch dienen, steuern Diana Kashlan als Telenovela-Schauspielerin Amal und Johnny Mhanna in wechselnden Rollen als Studienkollege Youssef sowie als Chirurg Hammoudi durch die Monate des Bürgerkriegs. Sie werden auf Demonstrationen ausgeforscht und vom Geheimdienst drangsaliert, bedroht und gefoltert. (…) Weit entfernt von vorgefertigten Orientbildern und der medial abgenützten Kriegsatmosphäre zeigen zwei ’neutrale‘, vollständig in Weiß gekleidete Menschen, wie sich ein Leben in Verfolgung anbahnt, anfühlt – und wo es hinführen kann.“ Margarete Affenzeller, Der Standard
„The fast-paced two-hander has a distinct narrative […] Rather than acting out every scene, the two protagonists narrate the story, which allows for precise detail that otherwise would not have been possible. […] Lisa Kärcher’s stage adaptation of GOTT IST NICHT SCHÜCHTERN makes a lot [of] sense in this form, as it traces the fate of two individuals simultaneously. […] Interestingly, the brief prologue at the beginning of the play is repeated in a longer version once [the two protagonists] meet in Berlin in order to illustrate that the entire play has been told in a flashback; this technique is very effective. […] There is a lot to take in during these 100 minutes, but every moment is worth it. The dramaturgy works well […] The two actors display an impressive ability to portray many roles and switch back and forth between dialogue and narration. […] Director Susanne Draxler creates an intimate production with two strong actors that tells an improtant story and brings new perspectives to the refugee crisis.“ Ludovico Lucchesi Palli, Plays International & Europe