THEATER
GOSTNER. 1000 Tage
nach dem Erlebnisbericht „1000 Tage im KZ“ von Erwin Gostner
Ateliertheater (Wien) / 7ieben&7iebzig (Innsbruck), 2018/19
Regie: Nadja Prader
mit: Gregor Kronthaler
Rollen: Div. Rollen und Geige
Aufführungsrechte: Haymon Verlag
Der Tiroler Erwin Gostner, geboren 1914 in Innsbruck, geht als Beamter gegen die illegalen Tätigkeiten der Nationalsozialisten in Österreich vor, bevor er 1938 im Zuge des „Anschlusses“ von der SA verhaftet und nach Dachau deportiert wird. Von nun an ist Erwin Gostner nur noch eine Nummer. Mit nüchternem Blick und mit der Präzision eines geschulten Journalisten hält Erwin Gostner das Erlebte nach Kriegsende in einem selbst verfassten Erfahrungsbericht fest, der auf der Bühne lebendig wird. Sein Buch „1000 Tage im KZ“ wurde 1945 im Eigenverlag publiziert; eine Neuauflage erschien 2018 im Haymon Verlag. In einer bruchstückhaften Erinnerungslandschaft siedelt Nadja Prader die Inszenierung an. Das Sprechtheaterstück mit Solo-Geige spiegelt das Erzählte in symbolischen Bildern und vertraut dabei ganz auf die Kraft des Gesagten. Die Fragen, die sich Erwin Gostner in Gefangenschaft stellt, sind zeitlos: Was mag der sonntägliche Spaziergänger denken, der auf seinem Weg an den Mauern des KZ vorübergeht? Was geht in dem Kopf eines Blockführers vor, der einen Gefangenen zu Tode foltert? Wie wird ein Freund zum Feind, wie ein Feind zum Freund? Und wie nah liegt beides manchmal zusammen? Und immer von Neuem führen all diese Fragen zu der einzigen, dringlichsten: Wie ist es möglich, zu überleben?
Erwin Gostner | Gregor Kronthaler
Div. Rollen u. Geige | Lisa Kärcher
Regie | Nadja Prader
Einspielungen mit Clemens Aap Lindenberg, Klemens Dellacher, Clara Diemling und Michaela Krauss-Boneau
Kostüm | Vivienne Westwood
Ltd. Foto | Michaela Krauss-Boneau
Aufführungsrechte | Haymon Verlag
Eine Produktion vom Kulturverein Zitronenwalter